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Wildtier des Jahres 2019: Das Reh

Die Deutsche Wildtierstiftung hat das Reh zum Wildtier des Jahres 2019 erklärt. Seit 2017 wählen die Förderer der Deutschen Wildtier Stiftung ein Tier des Jahres, auf das in der Öffentlichkeit aufmerksam gemacht werden soll.

Rehe sind in Deutschland sehr häufig und müssen zum Glück nicht vor dem Aussterben geschützt werden. Allerdings existieren Konflikte mit der Land- und Forstwirtschaft, die es zu lösen gilt. Insbesondere die Forst steht vor der Herausforderung eines Waldumbaus mit möglichst wenig Zäunen. Wald vor Wild halte ich aber auch da grundsätzlich für den falschen Ansatz, denn auch das Wild gehört zum Wald wie die Bäume auch.

Rehe verspeisen ausschließlich leicht verdauliche Nahrung wie Wildkräuter, junge Blätter, Triebe und Knospen. Dass sie kleine Bäume anfressen, ist für viele Förster nicht akzeptabel, weshalb sie Rehe vor allem in Wäldern oft strikt bejagen. Im Offenland ist ein besonders dramatisches Problem das Verletzen und Töten von Rehkitzen während der Grünlandmahd. Die Geburt der Rehkitze im Mai fällt in denselben Monat, in dem Landwirte ihre Wiesen mähen. Die Ricken legen ihre Kitze an vermeintlich geschützter Stelle ab, z.B. im hohen Gras einer Wiese. Droht Gefahr durch die immer größeren und schnelleren Mähmaschinen, verharren die Kitze instinktiv reglos auf dem Boden, anstatt zu fliehen, und werden häufig verletzt oder getötet. Dies kann durch vorheriges Absuchen der Wiesen, „Fluchtstreifen“ oder einen späteren Mähtermin verhindert werden.

Die Brunft (Blattzeit) beim Rehwild findet im Hochsommer (Juli / August) statt. Dann haben die Herren nur noch die Damen im Kopf und rennen bei der Suche nach brünftigen Ricken mit unter „kopflos“ über die Straßen – warum sollte es bei Rehen anders sein 😉 . Ich habe schon länger das Ziel, diese spannende Zeit fotografisch zu begleiten und werde weiter dran bleiben. Hier nun eine Zusammenstellung mit unterschiedlichen Protagonisten aus verschiedenen Regionen und Jahren.

Zunächst werden die stärksten Schmalrehe (Rehkitze vom Vorjahr) brünftig und später die Ricken, die ein Kitz gesetzt haben. Aber auch die Tageslänge, die Höhenlage und Breiten- und Längengrad spielen eine Rolle bei der Synchronisation der Brunft. Die Böcke machen sich dann auf die Suche nach Ricken, die nur kurze Zeit empfängnisbereit sind.

Die Ricke lässt sich vom Bock treiben (Lockflucht). Das intensive Treiben kann über mehrere Kilometer und Stunden hinziehen und man kann oft das laute Keuchen des Bocks hören. So versucht die Ricke herauszufinden, ob der Bock ihrer „würdig“ ist. Die Kreise der Lockflucht werden dann immer enger, so dass man „Hexenringe“ in der Vegetation entdecken kann, bis die Ricke den Bock akzeptiert.

Die Kitze stehen in der Zeit oft alleine, aber keine Sorge, ist das Spektakel vorbei, kehren die Ricken zu ihnen zurück.

Buchtipp:

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