Wissenswertes

Der Staffordshire Bullterrier

Wie auch der Bullterrier zeichnet sich auch der Staffordshire Bullterrier durch seine große Liebe zu Menschen aus. Er ist daher der perfekte Begleithund: von handlicher Größe und am zufriedensten, wenn er mit „seinen“ Menschen zusammensein kann. Auch Fremde werden eher freudig empfangen als verbellt, weshalb er sich auch nicht als Wachhund eignet. Nichts desto trotz gilt er in England als „all-purpose-dog“ (Allzweckhund), was durchaus wörtlich zu verstehen ist. Er lernt sehr schnell, so dass er für alle Aktivitäten zu haben ist und seine Aufgaben durchaus sehr gut meistert.

Um ein objektives Bild der Rasse zu schaffen, hier ein unveränderter Originaltext aus dem englischen Hundebuch „Dogs“ von Wendy Boorer, erschienen in England im „Kingfisher“-Verlag 1981:

The Staffordshire Bull Terrier

The so-called sport of dog fighting has been carried in many parts of the world. Though now generally illegal, clandestine meetings were held in many places long after governments had outlawed the activity. The Staffordshire Bullterrier is a survival from the past, the nearest breed to those who were matched in the dog pits to see witch one would have the courage to last out or kill its opponent. The breed was not recognized in the show ring until 1935. Its stronghold has always been in the Staffordshire area of England where the miners and steelworkers wanted the toughest dogs. Like a number of other breeds trustworthy with other members of the same breed, the Staffordshire has a friendly temperament towards humans and is very tolerant of children. The short coat can be almost any colour, The hight and wight are still variable, with an average being 40.5 cm (16 in) and 18 kg (40 lb).“

Ein ähnliches, wenn auch ausführlicheres Bild dieser Rasse zeichnet der Staffordshire Bullterrier Club Deutschland e.V.:

Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden in England, wie auch auf dem europäischen Kontinent bulldogartige Hunde für die Jagd auf wehrhaftes Wild. Diese Bulldogs sind Vorfahren vieler heute sehr beliebter Hunderassen. Leider wurden damals diese Hunde nicht nur für die Jagd, sondern auch für Tierkämpfe eingesetzt. Dieser barbarische Sport wurde auch in Deutschland betrieben, was teilweise auch bei der Entstehungsgeschichte des Boxers dokumentiert wurde. Als in England das sogenannte bullbaiting verboten wurde, wurden in diese Hundeschläge kleine Terrierrassen eingekreuzt. Es waren damals wie heute die typischen Familienhunde der englischen Arbeiterklasse. Der Vorfahre des Staffordshire Bullterriers war geboren. Seine Funktion war in erster Linie, die Vernichtung von Schädlingen (Ratten), ähnlich wie in Deutschland die Pinscher und Zwergschnauzer in den Pferdestallungen. Aufgrund der Wohnsituation in England mit den Großfamilien in den typischen Reihenhäusern, mußten diese Hunde eine hohe soziale Verträglichkeit aufweisen. Damals wie heute waren und sind sich frei bewegende Staffordshire Bullterrier vom dortigen Straßenbild nicht wegzudenken. Da in England die Wettleidenschaft zu dieser Zeit sehr verbreitet war, wurden diese kleinen Hunde auch zu Tierkämpfen in kleineren Rahmen eingesetzt (wie Rattenbeißen, Dachs und Fuchs ziehen). 1835 wurden dann Tierkämpfe in England gänzlich verboten – zu dieser Zeit gab es in Deutschland weder ein Tierschutzgesetz noch ein Verbot von Tierkämpfen. Gerade die Eigenschaften dieser Hunde, zum einen vom äußeren Erscheinungsbild: klein, kräftig, kurzhaarig, zum anderen vom Wesen: besonders das Verhalten gegenüber Menschen, Kinderfreundlichkeit, Genügsamkeit und Nervenstärke machten ihn bis heute mit ca. 500.000 Exemplaren zum Familienhund Nummer eins in England. 1935 wurde der Staffordshire Bullterrier offiziell in England vom Kennel Club als eigenständiger Rassehund anerkannt. Schon damals war das offiziell beschriebene Zuchtziel besondere Kinderfreundlichkeit.

Staffordhsire Bull Terrier
© Emmanuelle Bonzami / Shotshop.com

In England und unseren Nachbarländern gibt es Hunderte von Geschichten. Die ihn gerade als Freund der kleinsten Familienmitglieder besonders hervorheben, deshalb trägt er auch den Spitznamen „Babysitter Dog“. Seit Anerkennung der Rasse entwickelte sich der Staffordshire Bullterrier zu einem typischen Ausstellungshund. Für viele Familien gibt es nicht schöneres, als am Wochenende ihre Staffordshire Bullterrier auf Schönheitsausstellungen zu präsentieren, was übliche Meldezahlen von ca. 400 Hunden auf englischen Clubshows bestätigen. Derzeit ist der Staffordshire Bullterrier wegen seinem ausgeglichenem Wesen nachweislich einer der meist verwendeten Therapiehunde in England. Durch die englischen Quarantäne Bestimmungen nahmen in den Nachkriegsjahren nur wenige englische Besatzungssoldaten ihre Hunde mit nach Deutschland. Bis heute ist die Population in Deutschland eher gering. Nur wenige kennen diesen Rassehund, was aber in aller Munde ist, ist die Namensverwandtschaft zu anderen Hunderassen. In unseren Nachbarländern herrscht in der Bevölkerung wie in der Politik ein höherer Informationsstand zu diesem einmaligen Familienhund. Dies ist sicherlich auch ein Grund warum der Staffordshire Bullterrier in unseren Nachbarländern weiter verbreitet ist und auch niemand auf die Idee kommt ihn etwa zu den gefährlichen Hunden zu gruppieren. Größe (bis 40,5 cm und bis 17,5 kg) und Charakter lassen diesen Schluss ja auch in keiner Weise zu, sondern machen ihn zu einem der pflegeleichtesten Begleithunde.

Insgesamt decken sich diese Beschreibungen der Rasse mit meinen eigenen Erfahrungen. Danach und auch nach den Erfahrungen vieler weiterer Menschen, ist diese Rasse der perfekte Familien- und Begleithund, was ihn zum beliebtesten Rassehund in London macht.

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