Nachdenkliches,  Schlaglichter

„Der Bullterrier ist einer der freundlichsten Hunde“

Die Mehrzahl der so genannten Kampfhunde sind einer Untersuchung der Tierärztlichen Hochschule (TiHo) in Hannover zufolge vom Wesen her friedliche Tiere. Diesen Schluss zieht die TiHo aus zahlreichen Wesenstests an sechs der als per se gefährlich geltenden Rassen und einer Vergleichsgruppe der Rasse Golden Retriever.

English Bullterrier
© Eleonora Vatel / Shotshop.com

Unter den getesten 415 Hunden befanden sich 38 Bullterrier einer Zuchtlinie. 97,37 % der untersuchten Bullterrier verhielten sich durchgängig nicht angriffslustig und genauso ausgeglichen wie 70 Golden Retriever in einem Vergleichstest. Von den 38 Bullterriern zeigten 10 Hunde kein aggressives Verhalten. 27 Hunde zeigten höchstens akustisches und/oder optisches Drohverhalten. Nur ein Hund reagierte mit „Beißen, bzw. Angreifen mit vorherigem Drohverhalten“.

„Der Bullterrier ist einer der freundlichsten Hunde“,

stellte Professor Hansjochim Hackbarth, Leiter des Instituts für Tierschutz und Verhalten an der TiHo, fest.

Aggressives Verhalten bei Hunden könne man nicht an der Rasse festmachen, sagte Hackbarth.

„Von den Hunden, die den Test nicht bestanden haben, ist die Mehrzahl nur wegen ein oder zwei Situationen durchgefallen.“

Es seien überwiegend Situationen gewesen, in denen die Hunde bedroht wurden. Die durchgefallenen Hunde seien zudem auffällig oft als Schutzhunde eingesetzt worden, oft auch mit entsprechender Prüfung.

Zwar seien sie dann häufig nicht aggressiv gegen Menschen, wohl aber verstärkt gegen Artgenossen. Fehlende Freilaufmöglichkeiten und aggressive Erziehungsmethoden, aber auch schon der Ruck an der Leine verstärkten beim Hund nachweislich die Aggressionen gegen andere Hunde.

Der Wesenstest habe zudem gezeigt, dass Hundehalter mehr Einfluss auf das Verhalten ihres Tieres haben als die Gene. Man könne jeden Hund zum Beißen bringen.

„In unserer Gesellschaft sollte ein kompetenter, fachlich gebildeter, verantwortungsvoller Hundebesitzer gefördert werden, denn dieses ist die wirkungsvollste Maßnahme, um Verhaltensproblemen bei Hunden vorzubeugen“,

sagte Hackbarth.

Entsprechend sollten vermehrt Anreize geschaffen werden, seinen Hund artgerecht zu fördern und auch die Praxis der Schutzhundeausbildung sollte nach Meinung des Blogautors überdacht werden, wenn diese Hunde eine geringere Reizschwelle an den Tag legen.

Quellen:

http://vetline.de/first_site.htm?id=28301798&p=dtw_2009_04_0132.pdf

http://www.mz-web.de/panorama/zoologie–der-bullterrier-ist-einer-der-freundlichsten-hunde-,20642226,19314828.html

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